Vorgeschichte, Mittelalter und Neuzeit
Die ersten Einwanderer kamen vor 4.000 - 5.000 Jahren vom nordamerikanischen Kontinent über Kanada, als das Meer in der Kleinen Straße bei Thule in Nordgrönland zugefroren war. Insgesamt sind sechs unterschiedliche Inuitkulturen in mehreren Wellen eingewandert. Die heutige grönländische Bevölkerung stammt von der letzten Einwanderergruppe ab, der Thulekultur, die um das 9. Jahrhundert n. Chr. einwanderte.
Die Wikinger und die Wikingerzeit in Grönland
Dies geschah ungefähr zeitgleich mit der Ankunft der Wikinger und Erik des Roten in Grönland im Jahr 982 n. Chr., wie es in den isländischen Sagas beschrieben wurde. Die Wikinger verschwanden um das Jahr 1500 n. Chr. wieder aus Grönland. Die Ursachen wurden nie vollständig aufgedeckt, es kursieren aber noch immer zahlreiche, gut begründete Theorien zu ihrem Verschwinden. Viele der Wikinger-Ruinen sind noch immer auf den Ebenen und an den Berghängen in Südgrönland und bei Nuuk sichtbar und sind beliebte Ausflugsziele für die Touristen, die einen interessanten Einblick in die Kultur der Wikingerzeit erhalten möchten.
Begegnung mit den Dänen, den Norwegern und den Walfängern
Seit dem Verschwinden der Wikinger kamen im 16. und 17. Jahrhundert unter anderem englische und skandinavische Expeditionen nach Grönland, und ab dem 17. und 18. Jahrhundert traten vor allem die europäischen Walfänger mit den Inuit in Kontakt. Dadurch wurde ein umfangreicher Handel ausgelöst, und die Inuit freuten sich besonders über kleine Perlen, die heute in der Nationaltracht verwendet werden. Der Missionar Hans Egede aus dem dänisch-norwegischen Königreich kam 1721 dort an, wo heute Nuuk liegt, um die grönländischen Wikinger aufzuspüren. Er fand sie jedoch nicht mehr vor und startete dafür die Christianisierung der Inuit, die heute überwiegend evangelisch-lutherische Christen sind.
Ausrüstung aus der Vergangenheit und der Gegenwart
Die widerstandsfähigen Inuit haben in Grönland im Laufe der vielen Jahre durch das Erfinden und Entwickeln von lebensnotwendiger Ausrüstung und Werkzeug überlebt, das im Laufe der Generationen angepasst und verfeinert worden ist. Diese Gegenstände werden sogar heute noch benutzt. Zum Beispiel das Qajaq, das grönländische Seekajak, das vielleicht das beste Symbol für eine arktische Kultur ist, die auf, am und vom Meer und dessen Ressourcen gelebt hat. Das "Ulo", das besondere, gekrümmte Messer, das die Frauen benutzten um die Beute zu bearbeiten, die die Männer von der Robbenjagd mit nach Hause brachten, ist auch erwähnenswert.
Vom Hundeschlitten zum Schneescooter
Genau wie das Qajaq und das Ulo ist der Hundeschlitten Teil der Vergangenheit und heute noch die traditionsreichste Ausrüstung, die in der modernen grönländischen Gesellschaft häufig benutzt wird. Grönland hat sich nämlich zu einer modernen Gesellschaft entwickelt, in der die Schneescooter in einigen Fällen die Schlitten ersetzt haben und in der Handys und das Internet gängige Kommunikationsmittel für Jung und Alt sind. Doch einige Dinge vergehen sogar in den modernsten Kulturen nicht, und die traditionsreiche Mythen- und Sagenerzählung der Vergangenheit nimmt beispielsweise noch immer einen wichtigen Platz im Bewusstsein der Grönländer ein.